„Pure Country“ heisst die neue CD von Andy Martin – und purer Country ist auch drauf. Ohne Kompromisse, wie wir es inzwischen gewohnt sind vom Berner, der immer mehr zum „Schweizer George Jones“ wird. Manchen mag das Festhalten am gleichen Stil langweilig vorkommen, aber wer authentischen Country liebt, kann diese Musik mit Genuss stundenlang im Auto, im Konzertsaal oder bei sich zu Hause hören.
Die CD enthält neben acht Originalen auch drei Coverversionen. Da wäre zunächst Texas (When I Die) von Ed Bruce, das von Tanya Tucker in die Charts gesungen wurde. Mit einer tollen Fassung von You’re Still On My Mind (zuerst 1959 von Jeff Daniels alias Luke McDaniel aufgenommen) bewegt sich Andy Martin ebenfalls auf den Pfaden prominenter Vorgänger wie der Byrds und des erwähnten George Jones. Ein recht gelungenes Experiment ist die „countryfizierte“ Version von Chris Reas The Road To Hell.
Auch bei den Originalen, von denen fünf von Andy (mit)geschrieben wurden, während bei den restlichen Lonnie C. Ratliff die Feder im Spiel hatte, gibt es etliche Perlen. Speziell erwähnt seien der Opener Hey Hey Bartender, ein Honkytonk-Song erster Güte, Me And You Before Goodbye, ein Duett mit Kim Carson, und dann natürlich Somewhere In The Dark, ein weiteres Duett, diesmal mit Georgette Jones – genau: der Tochter des grossen George und von Tammy Wynette. Schön, dass es dieser Song auch auf das neue Album geschafft hat.
Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe Nr. 138/2022.
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