
Cole Swindell gehört zu den Künstlern, die in der Pandemie eher vereinzelt Lebenszeichen in Form neuer Songs hinaus in die Welt geschickt haben. Passend zu den Lockerungen und den Konzertsommer 2022 vor Augen gibts nach den Vorboten in Singleformat nun ein ganzes neues Album vom Mann mit der Baseball-Cap.
Bahnbrechende Neuerungen haben sich in den vier Jahren, in denen keine komplette CD des Sängers auf den Markt gekommen ist, nicht ergeben. Ein Song dürfte etwas reiferen Genrefreunden sehr bekannt vorkommen. She Had Me At Heads Carolina ist eine Anspielung auf Jo Dee Messinas erste Single Heads Carolina, Tails California von 1996. Die poppige Neuauflage wird aus einer anderen Perspektive erzählt, bereitet aber fast genauso viel Spass wie das Original. Ebenfalls auf der Platte finden sich der schon vor zwei Jahren erschienene Nummer-eins-Hit Single Saturday Night und das fett inszenierte Duett mit Lainey Wilson Never Say Never.
Der Grossteil der Kompositionen richtet sich eindeutig an eine Hörerschaft, welche die Kategorie Country-Pop bevorzugt, denn wirklich traditionell wird es nicht. Immerhin deuten die Balladen I’m Gonna Let Her, Some Habits und Walk On Whiskey an, dass der 38-Jährige auch ein Herz für traditionellere Klänge hat. Grössere Erfolge lassen sich derzeit aber bekanntlich mit Country-Pop erzielen, sodass die Ausrichtung unter finanziellen Aspekten durchaus nachvollziehbar ist.
Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe Nr. 137/2022.
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