Momentan zwar im Stand-by-Modus, aber keineswegs untätig. Jessie Wezel und die Black Barons mussten die Plattentaufe der neuen Duett-EP „I’ve Gone My Way“ vorläufig auf unbestimmte Zeit verschieben, aber Däumchendrehen ist ihre Sache nicht. Mit ihren zwei kleinen „Wildfängen“ und Fernunterricht am Bass überbrückt sie die gegenwärtige Downtime aktiv.
Woher kommst Du? Ich komme aus Richterswil am Zürichsee.
Warum ausgerechnet Country-Musik? Mein Vater ist leidenschaftlicher Gitarrist und Sänger und hat mir bereits im Kindesalter die Welt der Country-Musik sowie das Gitarrespielen schmackhaft gemacht. Schon früh durfte ich mit zu den Konzerten der Band meines Vaters, in der übrigens Roger von Roger & The Wild Horses Sänger war. Später gründete ich dann meine eigenen Bands, unter anderem eine Ska-Formation sowie eine reine Frauen-Rock/Punk-Band. Das war meine rebellische Teenagerphase. Spätestens nach meinem Auslandaufenthalt in Irland habe ich aber wieder zu meinen Wurzeln der Country-Musik zurückgefunden.
Wie bist Du zum Singen gekommen? Ich habe spät angefangen, Lead zu singen. Ich war wohl etwas schüchtern, weshalb ich mich auf die Backing-Vocals und die Gitarre konzentrierte. Als Frontsängerin hatte ich mich nie so recht gesehen. Mit 17 Jahren durfte ich im Musical von Jörg Schneider „Die Zauberorgel“ auftreten, wobei ich mich immer mehr mit der Bühne vertraut machen konnte. Auch in der jetzigen Konstellation mit der Band The Black Barons singen wir zu zweit, Florian C. Roth und ich. Bei meinem eigenen Projekt mit Charlie Weibel (Drums) und Heinz Affolter (Guitar) Jessie’s Hot Cats singe ich nun Lead. Ab dem Sommer werden wir dann zu hören sein.
In welcher Stimmlage singst Du? Ich nehme an, Alt. Wohl am ehesten vergleichbar mit Emmylou Harris.
Spielst Du ein Instrument? Ich spiele Gitarre und seit einiger Zeit auch Bass. Ich liebe es, Bass zu spielen, und werde mich in unserer Duoformation von The Black Barons vermehrt auf das Bassspielen konzentrieren. Man lernt ja bekanntlich nie aus, und ich nutze die Zeit in der Quarantäne mit Fernunterricht mit unserem Gitarristen Pete Borel.
Schreibst bzw. komponierst Du auch Lieder? Ja, ich schreibe eigene Songs. Auf unserer EP der Black Barons „Flo & Jessie, I’ve Gone My Way“, die wir hoffentlich bald taufen dürfen, werden wir euch sechs brandneue Eigenkompositionen vorstellen. Eigentlich wäre der Release am 4. April 2020 im El Lokal geplant gewesen. Wir versuchen, baldmöglichst ein Verschiebedatum festzulegen.
Was möchtest Du im Country-Genre erreichen? Es gibt keine Grenzen, wir wollen sicher noch besser werden, eventuell zukünftig auch international Fuss fassen, einmal in der Grand Ole Opry aufzutreten wäre natürlich schon noch „lässig“ – Scherz!
Was machst Du im Leben, wenn Du nicht auf der Bühne stehst? Ich habe zwei Kinder, fünf und sechs Jahre alt, zwei kleine Wildfänge, dann arbeite ich zu 40 Prozent im Bereich Versicherungsmedizin in Zürich. Die restliche Zeit verbringe ich mit meiner Leidenschaft, der Musik!
Welches ist Dein liebstes Country-Mode-Accessoire? Mit The Black Barons halten wir’s ja eher schlicht, Hauptsache schwarz! Könnte sein, dass es bei den Hot Cats etwas experimenteller wird!
Welcher ist Dein bester Clip auf YouTube? Da gibt es viele, besonders gelungen ist das Video vom Da-Jazz-Festival St. Moritz 2019. Die Clips sind alle zu finden auf unserer Homepage www.theblackbarons.ch, auf meinem Instagram-Profil jessiewezel oder unter anderem dank Peter Scheidegger auf YouTube unter The Black Barons.
Wann wäre die nächste Gelegenheit, Dich live erleben zu können? Werft dazu einen Blick unten in den grünen Kasten, falls der eine oder andere Gig aus coronatechnischen Gründen erlaubt sein wird.