
Über ein Jahrzehnt lang hat Lainey Wilson versucht, ihre Karriere als Country-Sängerin und Songwriterin auf Touren zu bringen. Die Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt, erste Preise stehen im Regal, und die Spitze der Billboard-Country-Airplay-Charts hat die Sängerin bereits ebenso erklommen.
Das neue Album landete in der ersten Verkaufswoche mit 10.000 verkauften Einheiten lediglich auf Platz zwölf der Billboard-Country-Album-Charts. Eine Enttäuschung für die Künstlerin, die in sechs Kategorien bei den CMA Awards nominiert war. Nachdem Wilson dort nun zwei Preise gewonnen hat, dürften die Verkaufszahlen steigen. Ob die bisherige Zurückhaltung daran lag, dass Never Say Never, das Hitduett mit Cole Swindell, auf der Platte fehlt oder Heart Like A Truck als Vorabsingle nicht vollends überzeugen konnte, bleibt offen.
Sicher aber kann der 30-Jährigen bescheinigt werden, dass sie ein sehr eigenständiges Werk abgeliefert hat, das, wie beim Song Grease, über energiegeladene Sounds und Grooves aus den 70ern verfügt. Vintage klingt das Ganze zwar nicht, aber die Produktion beinhaltet schon ungewohnt viele bluesige und soulige Momente, aber auch reichlich Rock. Zumeist also Zutaten, die in den Charts seltener in oberen Regionen zu finden sind. Fallen die vielen Einflüsse mal weg, wird die solide Country-Basis der Lieder deutlicher, so wie bei der ruhigen Westernkost Those Boots (Deddy’s Song).
Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe Nr. 144/2022.
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