Der Sabre-Auflieger von Forest River auf dem Pick-up-Bett eines Ford F150 ist ein überaus gemütliches und praktisches Heim für Menschen auf Achse. Perfekt zum Pendeln zwischen Alaska und Florida oder als Ferienwohnsitz.
Weniger wegen des Klima- als wegen des Fussgängerschutzes kommen die grossen Pick-up aus den USA bei uns unter die Räder. Aber irgendwie schaffen es einige Importeure weiterhin, einen F-150 oder Ram in der Schweiz zu immatrikulieren, was dann zur Folge haben kann, mit einem Wohnauflieger sämtliche Klimazonen durchreisen zu können. Im Country Style Juli 2020 stellten wir einen US-Auflieger der Marke Rockwood auf dem Pick-up-Bett eines Ram 1500 vor. Hier und jetzt ist es ein Auflieger der Marke Sabre, aufgepflanzt auf einem Ford F-150, dem meistverkauften Light-Truck in den USA und überhaupt dem populärsten Auto dortselbst.
Mit PW-Ausweis
Interessant, ob Ford F-150, Ram 1500 (Stellantis), Chevrolet Silverado oder GMC Canyon (beide GM) als Zugfahrzeug: Man darf mit dieser Art Auto mit dem PW-Ausweis einen über 3,5 Tonnen schweren Auflieger schleppen. Also eine Wohnung mitführen, die einer zwei bis drei Zimmer grossen Bleibe mit separatem Schlafzimmer, Dusche/Bad, Inselküche, Riesenbildschirm und grossem Wohnzimmer entspricht. Auch Waschmaschine sowie Tumbler sind möglich, und das elektrische Cheminée ist serienmässig an Bord. Realistisch geworden über ausfahrbare Erker beidseitig oder sogar auf drei Seiten. Der vorgestellte Sabre ist nach dem Rockwood ein weiteres Beispiel. Beide stammen vom Forest-River-Konzern aus Elkhart/Illinois, dem Giganten mit über einem Dutzend verschiedener Marken, der die meisten Pensionäre im grossen Land mit fahrbaren Eigenheimen, nicht nur mit Aufliegern, sondern auch mit Wohnwagen und Wohnmobilen (Integrierte und Alkoven), versorgt. Tausende trifft man sommers in Alaska oder im Yukon und zur Winterzeit in Florida an. Nicht dass es an Heizleistung mangeln würde, aber man möchte doch gelegentlich draussen sitzen. Man kann sich aber auch drinnen die Beine vertreten, ein Tänzchen wagen oder Liegestützen machen, an Auslauf mangelt es nicht. Und auch an Power fehlt es keineswegs, mitzuschwimmen im Verkehr ist kein Problem, selbst in Montana nicht, wo 80 Mph (ca. 130 km/h) als maximal erlaubtes Tempo gelten.
Selbst der Milner-Pass in Colorado (10.759 Feet oder 3.279 Meter über Meeresspiegel) ist eine locker zu schaffende Übung. Heisst aber nicht, dass man hierzulande jede Wasserscheide gedankenlos in Angriff nehmen kann; enge 180-Grad-Kehren sind mit Rücksicht gegenüber dem Gegenverkehr anzugehen.
Für alle Jahreszeiten
Der gezeigte Trailer wird ohne das entsprechende Zugfahrzeug für runde 80.000 Franken in Rechnung gestellt: günstig als fahrbares Eigenheim für alle Jahreszeiten, inklusive Markise auf allen drei Seiten. Die Machart wirkt etwas grobschlächtig, aber solide. Die Komposition gerät kürzer als ein ähnlich geräumiges Gespann mit einem grossen Wohnwagen aus europäischer Produktion ohne ausfahrbare Erker. Für das Zugfahrzeug als Crew Cab mit 450-PS-3,5-Liter- V6-Turbo oder V8-Sauger mit 4 x 4 sowie Zehnstufenautomatik ist nochmals mit einer ähnlichen Summe zu rechnen.
Die Grundrissauswahl ist immens, man orientiere sich im Web über die unter Forest River angebotenen Marken und Grundrisse. Es gibt nichts, was es nicht gibt. 2021 wurden in der Schweiz gemäss Bundesamt für Statistik (BfS) 13 „Sattelwohnanhänger“ zugelassen. Vorteil gegenüber einem grossen Reisemobil: Das Zugfahrzeug lässt sich auch als Alltagsauto oder als Arbeitstier nutzen.