„Klar, der Schock sass anfänglich tief, zu Hause zu sitzen und zu grübeln war jedoch definitiv keine Option“, erinnert sich die Tanzschuhexpertin. Das Ladengeschäft blieb über Wochen geschlossen, trotzdem traf bestellte und zum Teil bereits bezahlte Ware laufend ein, was zu einem ungesund hohen Lagerbestand führte. Für jede*n Unternehmer*in ein Albtraum. „Ein bisschen etwas lief über den Webshop, das Hauptproblem blieb jedoch. Wer braucht schon neue Schuhe, wenn die Tanzschulen geschlossen sind und keine Events oder Tanzpartys stattfinden?“ Unter dieser Situation litt die gesamte Tanzszene.

Was nun? „Ich nutzte die Zeit der geschlossenen Ladentüre für intensive Marktforschung und sprach mit Kund*innen, Tanzlehrern*innen und Hersteller*innen.“ Die Ideen und Anregungen aus diesen Gesprächen flossen rasch in neue Produkte ein. Ein gutes Beispiel ist der brandneue Fuego DanceSneaker, entworfen von einem jungen Amerikaner, mit je einem Drehpunkt an der Ferse und am Fussballen. „Dieses Modell ist modisch, modern und eignet sich gleichermassen für drinnen und draussen, egal, ob Linedancer*in oder Standardtänzer*in“, freut sich Sabra über das neue Zugpferd.

Nach überstandenem erstem Lockdown erfolgte bekanntlich in diesem Frühling postwendend der zweite, glücklicherweise etwas kürzere. Auch diese Zeit nutze Sabra Veronesi, um am Look & Feel ihres Auftritts zu arbeiten. Neben dem neuen Logo fällt der Kundschaft vor allem das inzwischen hellere Ladengeschäft mit Schaufenstern auf. Früher noch im Untergeschoss in der Zähringerstrasse 26 angesiedelt, teilt sie sich jetzt die ebenerdige Ladenfläche mit Erika Nef von Shoes and Bags, die ebenfalls Schuhe verkauft. „Unsere Geschäftsfelder unterscheiden sich glücklicherweise deutlich, sodass wir uns nicht gegenseitig Kund*innen wegnehmen.“ Kreativen und entschlossen handelnden Unternehmer*innen kann auch eine Pandemie nichts anhaben.

Sabra Veronesi empfiehlt dringend den Kauf eines geeigneten Tanzschuhs oder Sneakers, sobald nach einem Schnupperkurs feststeht, dass Tanzen zum Hobby wird. „Tanzen ist eine Sportart, und man sollte sich eine dafür geeignete Ausrüstung zulegen, um lange Spass zu haben und der Gesundheit etwas Gutes zu tun. Dabei ist vor dem Kauf die Unterstützung durch Fachleute wichtig, um nicht auf Online-Billigangebote reinzufallen. Meist führt das nur zu Frust und höheren Kosten.“

Sabra Veronesi verfügt über sehr viel Fachwissen zum Thema Problemfüsse. Zudem informiert sie sich bei Bewegungstherapeut*innen, zum Beispiel zum Thema Spiraldynamik, um Kund*innen optimal beraten zu können. Das angesammelte Wissen kommt demnächst in Buchform auf den Markt. „Im Moment steht das Buchprojekt etwas hintenan, denn ich möchte jetzt die Verkäufe vorantreiben, um in meinem Lager wieder Platz für die nächsten Neuheiten zu schaffen“, lacht die sympathische Unternehmerin.

Die Frage, ob die durch Corona verursachten Lieferengpässe, die praktisch alle Güter betreffen, auch ein Problem bei Tanzschuhen sind, verneint Sabra Veronesi. „Bei den ganz grossen und bekannten Brands gibt es tatsächlich längere Lieferfristen. Da ich aber hauptsächlich mit kleinen und mittleren Hersteller*innen zusammenarbeite, bekomme ich die bestellte Ware in der Regel termingerecht.“

Über die Öffnungszeiten des Ladengeschäfts gibt die Website Auskunft. Sabra Veronesi ist an den Wochenenden auch mit einem mobilen Stand bei Tanzveranstaltungen anzutreffen und kann ausserdem für die inzwischen weit herum bekannten Shoe Parties gebucht werden.