Parker McCollum meldet sich nach seinem Majorlabel-Debüt zurück. Damit die 15 Songs ebenfalls gut funktionieren, gab es fachliche Hilfe von Jon Randall (Miranda Lambert, Dierks Bentley). Den Grossteil der Arbeit hat der Texaner persönlich erledigt, indem er bei 14 der 15 Liedern mitgeschrieben hat. Co-Credits gehen an Grössen der Szene wie Lori McKenna, Hilary Lindsey und die Warren Brothers. An hochkarätigen Zutaten mangelt es also nicht.
Dennoch vermag das Gesamtwerk nicht so recht zu zünden. Das überrascht, weil neben dem Opener Hurricane weitere rockige Titel auf der Platte zu hören sind. Aber wenn bei Titeln wie Burn It Down das Gitarrensolo den wildesten Beitrag zum Lied darstellt, das gesanglich ansonsten handzahm rüberkommt, passt das Ganze nicht ideal zusammen.
Besser aufgehoben ist der Texaner, der kürzlich seinen 31. Geburtstag gefeiert hat, wenn er im klassischen Country-Sound unterwegs ist. Die Midtempo-Nummer Handle On You ist ein Musterbeispiel dafür und hat dem Mann einen sehr ordentlichen Hit beschert. Auch bei Balladen gibt’s starke Momente, so wie bei Things I Never Told You. Doch insgesamt gelingt es zu selten, die Zuhörer tatsächlich zu fesseln. Das liegt nicht primär an den Kompositionen, sondern am Gesangsvortrag, der zu oft zu schüchtern rüberkommt und damit längst nicht so selbstbewusst klingt, wie es anhand der bisherigen Erfolge zu erwarten gewesen wäre.
Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe Juli Nr. 150/2023.
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