Res Nobs

Res Nobs (Bild Hanspeter Bigler)
Res Nobs ist vielen in der Schweizer Bluegrass-Szene als Banjo-Picker bekannt. Er spielte mit seinem Happy Maker, so nennt er sein Banjo, in Bands wie Rosewood Delight, Bluegraze und Rick Noorlander & Bluegrass String Quartet. Heute ist er bei Blue Lizard und seit 2012 bei den Bluegrass Beans aktiv. Er organisiert die erfolgreiche monatlich stattfindende Jamsession in Steffisburg/BE.

Woher kommst Du? Ich wohne in Uttigen bei Thun, aufgewachsen im Lakeland (Berner Seeland).

Warum spielst Du gerade dieses Instrument und seit wann? Nun, das Banjo habe ich von meiner Frau geschenkt bekommen 1982, das verpflichtet natürlich!

Welche Ausbildung an diesem Instrument hast Du? Ernst Neier, Hans Holzherr, René Stalder, Jens Krüger und natürlich die Earl-Scruggs-Bibel waren meine Lehrmeister und sind heute immer noch meine Helden!

Wann und wo war Dein erstes Konzert? 1979 im Jugendhaus Thun mit den Guitar Flyers, damals spielte ich noch E-Gitarre.

Hast Du noch Lampenfieber? Und wie … Ein Schluck Cognac hilft da ungemein.

Welche musikalischen Vorbilder hast Du? Neben meinen Teacher-Helden bevorzuge ich Sammy Shelor mit der Lonesome River Band.

Welche Musik hörst Du? Wenn ich nicht gerade Bluegrass höre, ziemlich flexibel. Wenn’s groovt, bin ich ein aufmerksamer Zuhörer.

Welcher Song ist aus Deiner Sicht das „Mass aller Dinge“? Ich glaube, das Mass aller Dinge gibt es nur in der Mathematik.

Mit wem hast Du schon alles zusammengespielt? Zu meiner Freude gibt das einen grossen Reigen, und es hatten, zum Glück, alle mal Lust auf ein Banjo: von Tobey Lucas, Doris Ackermann über Göla bis zu den Enderlin Chicks. Von den Thuner Book No Bastards über Carmen Fenk bis zur Berner Songwriterin Mayvie. Im Bluegrass-Bereich hatte ich Jobs bei Sunny Mountain Grass, Misty Blue, den Country Pickers, Timbertrain, den Wäfler Brothers und Tabea Anderfuhren & Blue Sky.

Hast Du ausser Country/Bluegrass noch andere Musik gemacht? Ende der 70er-Jahre in der Rock’n’ Roll-Band The Guitar Flyers.

Welches andere Instrument würdest Du gern spielen können? Clawhammer-Banjo, da bin ich dran! Ansonsten Trompete, Leadgitarre, Schwyzerörgeli – einfach alles, was so richtig tönt, würde mir noch gefallen.

Würdest Du gern ein eigenes Projekt starten? Schon passiert, seit über zehn Jahren organisiere ich den beliebten Schmitte Bluegrass Jam in Steffisburg. Da lohnt es sich schon mal hinzupilgern, am besten mit Instrument … geht auch ohne … Das Bier in der Schmitte ist vorzüglich!

Mit wem würdest Du gern auf der Bühne stehen? „Mängisch fingt ds Glück eim“ … und dann bin ich so was von parat! Mit Rhonda Vincent & The Rages Drivin’ Nails In My Coffin zu performen, das wäre schon mal cool.

Was machst Du beruflich? Steine sind meine Leidenschaft, ich bin gelernter Steinbildhauer. Seit über 40 Jahren forme ich Skulpturen, Brunnen, Grabzeichen usw. Es fasziniert mich wie am ersten Tag. Wenn Kollegen in meinem Alter schon über die mögliche Frühpensionierung diskutieren, um endlich dem lästigen Arbeitsalltag zu entfliehen, habe ich noch viele Ideen im Kopf, um sie in Stein zu verwirklichen!

Hast Du Familie und zeichnet sich da eine musikalische Nachfolge ab? Ich bin seit 35 Jahren glücklich verheiratet, wir haben zwei erwachsene Kinder und sind kürzlich Grosseltern geworden. Wer weiss, vielleicht zeichnet sich da eine musikalische Nachfolge ab …?

Ist Musiker Dein Hauptberuf?  Nach wie vor ist die Steinbildhauerei meine Profession.