Für die meisten Künstler waren die Jahre zwischen Anfang 2020 und Ende 2021 äusserst schwierig zu überbrücken. Viele, so auch Western Store, nutzen die Zeit für ein Feintuning des Repertoires oder für die Erledigung Liegengebliebenes. Doch schon kurze Zeit nach Beendigung der Pandemie füllten sich die Auftragsbücher wieder auf altem Niveau. „Wir spüren bei jedem Konzert, dass die Country-Musik-Fans Livemusik Konserven oder YouTube-Clips vorziehen“, stellt Martin Dietschi fest, „man kann von einem regelrechten Nachholbedürfnis sprechen.“

In diese Zeit fiel auch ein Personalwechsel. Anstelle von Stefan Rabenstein zupft neu Hausi Hausamann den Bass. Nicht nur die Band ist neu für ihn, auch die Bassgitarre. Die vier dicken Saiten waren bis vor wenigen Jahren nicht sein Metier, das hinderte ihn jedoch nicht daran, bereits nach sehr kurzer Zeit ein Drittel des Songs zu beherrschen. „Wir mussten trotz Personaldossier keinen einzigen Gig absagen“, bestätigte Martin Dietschi den gekonnten Einstand des neuen Mannes. Das heutige Line-up besteht aus Martin Dietschi (Leadgesang, Akustikgitarre), René Grubenmann (Leadgitarre, Gesang), Ferdi Wehrli (Drums) und Rolf „Hausi“ Hausammann (Bass).

An der musikalischen Ausrichtung von Western Store hat sich wenig getan. Warum auch, den Konzertbesuchern sowie den Linedancern und Paartänzern gefällt der Mix aus traditionellen Country-Songs mit Abstechern ins Country-Rock-Genre angereichert mit einigen Eigenkompositionen sehr gut. Trotz über 160 Songs im Gepäck wird laufend erweitert und auch mal ein Song gestrichen. „Wir haben alle unterschiedliche musikalische Wurzeln, und das versuchen wir in unseren Sets abzubilden“, so Martin Dietschi.

Zurzeit sind von der Band zwei CDs erhältlich. Beide wurden in Nashville aufgenommen und produziert. Ob es eine weitere CD geben wird, steht noch aus. „CDs sind doch eher bei den älteren Konzertbesuchern beliebt, jüngere bevorzugen Streaming. Zudem entfällt in neueren Autos immer häufiger der CD-Player“, erklärt der Bandgründer die ausstehende Entscheidung.

Seit Bestehen brachte es die Band auf zwölf bis 15 Konzerte pro Jahr und will das auch in diesem Rahmen halten. Trotzdem prüfen Martin Dietschi und seine Mitspieler jede Anfrage, da sie vor allem in ihrem Heimatkanton Schaffhausen und den angrenzenden Kantonen bekannt sind und gern mal ausserhalb des vertrauten Territoriums auftreten möchten.

Das 25-jährige Bandjubiläum fiel coronabedingt ins Wasser, das 30-jährige Bühnenjubiläum soll aber in gebührender Weise gefeiert werden. Die Detailplanung hat verständlicherweise noch nicht begonnen, da das ja erst 2025 sein wird. Was die Band jedoch wieder fest ins Programm aufnehmen wird, ist die Christmas-Party im Dezember in Neuhausen/SH. „Dieses Konzert ist jeweils ein Dankeschön an unsere Fans.“ Schöne Geste.