Der 25-jährige Singer/Songwriter aus Fort Worth, Texas mit Schauspiel-erfahrung kam in jungen Jahren als Elvis-Imitator ins Showgeschäft. Das brachte ihm eine Filmrolle in der CMT-Serie „Sun Records“ ein, die 2017 im US-Fernsehen lief, was ihn in seinem letzten Highschool-Jahr nach Nashville führte. 2018 versuchte er sich als Kandidat bei „American Idol“, wo er aber im Verlauf ausschied. Besser lief es für ihn vier Jahre später, als er bei „America’s Got Talent“ antrat. Vier Ja-Stimmen auf Anhieb von der vierköpfigen Jury, darunter Heidi Klum, im Juni 2022 führten ihn und seine Band mit dem Lied Sounds Like Something I’d Do im September des selben Jahres auf dem dritten Platz dieser populären Castingshow. Diese Auftritte trugen ihm auch den inoffiziellen Titel „The new Elvis of Country Music“ ein, was nicht das Einzige ist, was bei ihm etwas an Florian Fox erinnert, den „Schweizer Johnny Cash“. Oder umgekehrt. Die Vergangenheit lebt.

Davor hatte er versucht, beim Label BBR Music Group (Broken Bow Records) unterzukommen, wo man ihm vorerst die kalte Schulter zeigte im Juli 2021. Sechs Monate später bot man ihm indes doch noch einen Vertrag an. Seither ist von ihm das überaus gelungene Album „Dallas/Fort Worth“ (2022) erschienen, und der Clip zu Sounds Like Something I’d Do porträtiert ihn ziemlich akkurat: ein toller, gut aussehender Sänger mit einer Menge Showtalent und einer guten Portion Humor. Das Video trug ihm eine Nominierung für das „Male Breakout Video of the Year“ bei den CMT Music Awards 2023 ein. Kurz: Es müsste mit dem Teufel zu- und hergehen, wenn er nicht zu einem der Zugpferde der mehr traditionellen Strömung würde, die gegenwärtig wieder spürbar Fahrt aufnimmt in Nashville. Getragen von selbstbewussten jungen Talenten wie ihm. Besserer Honkytonk-Sound ist gegenwärtig schwer zu bekommen. Wer es nicht glaubt, der wechselt spätestens nach Over Drinkin’ Under Thinkin’ ins Lager der Gläubigen über.

Seine EP „Jukebox Songs“ lag bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht vor, aber gestützt auf die Lieder Don’t Leave Me Loving You und I Got A Problem, die vorab daraus veröffentlicht wurden, konnte man sich erst auf den 16. Februar freuen und jetzt auf seinen Liveauftritt am 5. März in Zürich. Es erwartet einen heutige Country-Musik, bei der keinen Moment lang die Frage aufkommt, wo sie herrührt. Ein Honkytonk-Musikfan, der sich diese Gelegenheit im Mascotte entgehen lässt, braucht schon eine gute Ausrede wie: Der Hund hat das iPhone mit den Tickets gefressen oder so was in der Qualität. Tage darauf wird Milligan Gelegenheit haben, sich beim grossen C2C-Festival in Belfast, Glasgow und London den britischen Country-Fans näher vorzustellen, bevor Australien auf seinem vorerst bis Ende Mai vollen Tourplan steht. Die nähere Zukunft sieht vielversprechend aus für ihn. Drake Milligan steht auch auf der Country Style-„Horizon“-Liste der grössten Talente 2024.