Drake Milligan – Dallas / Fort Worth

Drake Milligan – Dallas / Fort Worth

Wer ist dieser junge Mann, der auf den ersten Blick ausschaut wie ein Sohn von Joe Nichols samt einer Portion an Elvis-Presley-Coolness? In den USA ist der Jungspund den Zuschauern von „America’s Got Talent“ längst bekannt, hierzulande dürften nur Szenekenner schon auf Drake Milligan getroffen sein. Nicht schlimm, denn mit dem ersten Album bietet der Sänger nun den perfekten Zeitpunkt, sich mit ihm zu beschäftigen.

Im Sommer 2021 veröffentlichte der damals 23-Jährige seine erste EP, deren fünf Titel sich dankenswerterweise unter den 14 Songs des Debüts finden. Der Mann, der bereits Elvis in einer TV-Serie mimte, setzt komplett auf Tradition. Nicht ganz zufällig weckt die Honkytonk-Szenerie auf dem Coverfoto Assoziationen zu George Strait. Das Beste ist, dass der Mann keine Marketing-Mogelpackung darstellt, sondern schon erstaunliches Material abliefert.

Dance Of A Lifetime ist eine wunderbare Old-School-Ballade, die zweifellos auf einem gleich hohen Niveau wie Brad Paisleys Klassiker We Danced daherkommt. Over Drinkin‘ Under Thinkin‘ könnte direkt von einem Joe Nichols-Album stammen. Da ist es letztlich keine Überraschung, dass bei Goin’ Down Swingin’ kein Geringerer als Vince Gill mit an Bord ist. Da tatsächlich keine Nummer qualitativ aus dem Rahmen fällt, gibt’s die Höchstnote – verbunden mit der Hoffnung, dass der Mann die Tradition weiterhin derart gut am Leben hält.

Redaktion
5/5

Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe Nr. 143/2022.

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