Dollywood, ein Freizeitpark für die ganze Familie

Vielleicht als Bild flach obendrüber (Bild: Christoph Volkmer)
Pigeon Forge, Tennessee. My Tennessee Mountain Home ist einer von Dolly Partons bekanntesten Hits. Das Lied ist eine Hommage an ihre Heimatstadt Sevierville. Nur elf Kilometer davon entfernt befindet sich der Bergort Pigeon Forge, in dem sich der seit 35 Jahren von der Sängerin betriebene Freizeitpark Dollywood befindet, der jährlich 2,5 Millionen Besucher anlockt.

Der Park liegt am Rande des Great Smoky Mountains Nationalparks, UNESCO-Weltkulturerbe und meistbesuchter Nationalpark der USA. Der Ort ist seit Jahrzehnten aufgrund seiner vielen Vergnügungsangebote zu einer beliebten Touristenattraktion geworden. Daher bezeichnen nicht nur die gut 6.000 Einwohner ihre Heimat als „The Center of Fun in the Smokies“.

Wer zum ersten Mal auf dem Parkway durch das Städtchen fährt, dürfte anhand der vielen am Strassenrand aneinandergereihten Amüsierattraktionen beeindruckt sein. Showtheater, Hotels, Restaurants und Andenkenläden komplettieren die Szenerie. Selbst wenn gefühlt alle 300 Meter auf einer der beiden Strassenseiten eine Kartbahn erscheint und sich dazu andere Angebote wiederholen – farbenfrohe Spielparadiese für kleine und grosse Besucher gibt es hier ohne Ende.

Für Abwechslung an der Hauptstrasse sorgen dazu jüngere Attraktionen wie ein Museum über die Titanic in Schiffsform oder das Alcatraz-Museum, das einen Einblick in die Kriminalgeschichte Amerikas ermöglicht. Einen Besuch wert ist zweifelsfrei der verhältnismässig kleine Freizeitpark The Island. Hier gibt es neben familienorientierten Einkaufs- und Unterhaltungskomplexen die Möglichkeit, einfach nur zu bummeln, eine Runde im Riesenrad zu drehen und bei live gespieltem Bluegrass den Blick auf die Wasserspiele zu geniessen.

Um die eigentliche Hauptattraktion des Orts zu sehen, müssen Besucher sich einige Kilometer von der Vergnügungsmeile entfernen. Der einfachste und günstigste Weg, zu Dollywood zu gelangen, ist eine Reise mit dem Pigeon Forge Trolley, einem schick gestalteten Shuttlebus, der Besucher in regelmässigen Abständen vom kostenlosen Parkplatz am zentral gelegenen Patriot Park für kleines Geld in zehn Minuten direkt zum Parkeingang kutschiert.

Schon beim Anstehen an der Warteschlange am Ticketschalter wird klar, dass der Themenpark alle Generationen anlockt. Von Kindern, die noch im Kinderwagen geschoben werden, bis hin zu Senioren ist alles dabei. Nicht umsonst gilt Dollywood als besonders familienfreundlich. 2010 gab es dafür die Auszeichnung als bester Themenpark der Welt, den sogenannten „Applause Award“.

Für einen Tag im Park sollten Besucher neben Wasser, Snacks und Sonnencreme beim Einlass die Übersichtskarte mitnehmen, denn sonst ist es möglich, in der mehr als 60 Hektar grossen Anlage die Orientierung zu verlieren. Der Park wurde 1961 als Rebel Railroad gegründet und firmiert dank Dolly Parton, die als Namensgeberin natürlich auch geschäftlich beteiligt ist, seit 1986 unter dem Namen Dollywood.

Dass der Park genau an dieser Stelle steht, ist kein Zufall, denn die Appalachen bieten die perfekte Kulisse für den Vergnügungspark, der neben actiongeladenen Fahrgeschäften und einer eigenen Dampfeisenbahn urige Läden mit Kunsthandwerk präsentiert. So können sich Besucher nach einer wilden Achterbahnfahrt oder den Erlebnissen im Schwerelosigkeitsfallturm bei Handwerksvorführungen von Glasbläsern sowie Einblicken in die Schmiedekunst und die Produktion von Wagenrädern informieren und entspannen.

Musik spielt auf dem ganzen Gelände erwartungsgemäss eine grosse Rolle. Live dargebotene Country-Musik gibt es täglich gleich auf mehreren Bühnen. Für manchen Künstler bilden die regelmässigen Showauftritte sogar die Grundlage eines späteren Erfolges, jüngstes Beispiel ist Carly Pearce, die ihre Karriere als Sängerin in Dollywood gestartet hat, bevor es sie nach Nashville gezogen hat.

Dass gute Musik und Essen zusammengehören, beweist unter anderem das Barbeque & Bluegrass-Festival, das neben authentischer Südstaatenküche viele Stars aus der Bluegrass-Szene präsentiert. In diesem Jahr treten beim Festival vom 24. April bis 3. Mai beispielsweise Dailey & Vincent, Rhonda Vincent und Doyle Lawson auf – und das zum normalen Parkeintrittspreis.

Fans von Dolly Parton kommen im Park natürlich auch nicht zu kurz. Unter anderem lockt ein Museum mit Kostümen und Erinnerungsstücken der Künstlerin, dazu kann ein früherer Tourbus besichtigt werden. Zu guter Letzt müssen beim Verlassen des Parks alle Besucher durch das Dollywood Emporium, den riesigen Andenkenladen, in dem kein noch so ausgefallener Merchandising-Wunsch in Bezug auf die Queen of Country unerfüllt bleibt.

Wer danach noch nicht genug hat, kann sich im Erlebnisbad Splash Country abkühlen und am Abend Dolly Parton’s Stampede, eine 4-Gänge-Dinnershow mit Reitvorführungen, besuchen. Wer seinen Aufenthalt im Dolly-Style komplettieren will, kann schliesslich in einem der 300 Zimmer des Dollywood’s Dream More Resort oder – noch etwas mehr in der Natur und damit romantischer – in den ebenfalls zu Dollywood gehörenden Smoky Mountain Cabins nächtigen.