Der Hinweis, dass es sich bei einer Veröffentlichung um ein Doppelalbum handelt, ist seit dem Erscheinen des millionenfach verkauften „Dangerous: The Double Album“ von Morgan Wallen wieder in Mode. Sicher ein Grund für Cody Johnson, sein mit 18 Liedern bestücktes Werk ebenfalls mit diesem Hinweis zu versehen. Doch unter dem Strich ist das Augenwischerei, denn die Songs hätten sehr wohl auf eine CD gepasst.
Das ist das Einzige, was dem Texaner, der längst auch ausserhalb des Lone-Star-Staates Erfolge einfährt, vorzuwerfen ist. Denn das Album – das zweite für ein Major-Label – kommt ohne einen einzigen Schwachpunkt daher. Die Lieder für alle Zuhörer, die Gefallen an einem traditionelleren Country-Stil haben, passen zu unterschiedlichen Stimmungslagen, sind sehr ansprechend in Szene gesetzt, und der Sänger hat keine Angst, seine Hörerschaft zwischendurch ein wenig zum Nachdenken und Mitfühlen anzuregen.
Dies geschieht primär bei den Balladen, mit denen sich der 34-Jährige alles andere als knauserig zeigt, denn bei rund einem Drittel der Titel geht es ruhiger zu, sodass Made A Home und I Always Wanted To nur zwei der intensiven Höhepunkte darstellen. Zwischen langsam und schnell beherrscht der Texaner ebenso, wie das schön rurale Treasure beweist. Für die nächste Party hingegen eignen sich Uptempo-Knaller wie Let’s Build A Fire, Honky Tonk Hard Wood Floor und Known For Lovin’ You.
Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe Nr. 135/2022.
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