Das Gemeinschaftswerk der beiden einheimischen Singer/Songwriter beinhaltet, was der Titel suggeriert: zwei vom selben Schlag im Duett. Und dass die Chemie zwischen den beiden langjährigen musikalischen Weggefährten ebenfalls stimmt, trug gewiss auch zum guten Gelingen dieses zweistimmigen Projekts bei.
Wer in dieser Beziehungskiste in zehn Teilen den Ton und die Gefühle angibt, wird schnell klar: Es ist vor allem die Frau, die reden und ihre Gefühle ausdrücken will, weniger der Mann. Dass es nie aufdringlich oder nervig wird, liegt an der Qualität von Anna Känzigs Songwriting (gemeinsam mit Lucas Zehnder und Georg Schlunegger), ihrer Stimme und ihrem Können als Interpretin. Tobey Lucas unterstützt sie, wo er kann, bleibt aber mehr im Hintergrund. Gutes Beispiel moderner Rollenverteilung. Inhaltlich sei nur so viel verraten: Es fängt sogleich stark an mit Fall In Love und hält die Flughöhe mühelos.
Insgesamt „mellow“ – weich, ge-dämpft – wirkt dieses schöne Album. Dennoch wird die sorgfältige Produktion, mit Georg Schlunegger an den Reglern, nie eintönig. Sein ruhiger Fluss passt genauso gut zu Yogaübungen im Sommer wie zu dunklen Wintertagen im Advent, wo Liebe und Hoffnung ja auch nicht ganz unwesentlich sind. Und weil es eine Pop-Produktion einer Singer/Songwriterin und eines Americana-Singer/Songwriters ist, geht es diesmal nicht um verflossene, sondern um Liebe, die lebt.
Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe Nr. 144/2022.
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