Are there still Dance Halls in Texas?

Grüne Hall
… oder andere Livemusik-Venues? Ja, aber leider gelten immer noch unglaublich enge Vorschriften, die langfristige negative Folgen für das Überleben vieler dieser Lokale haben werden. Am 7. Oktober liess der Gouverneur verlauten, Bars könnten ab Mitte Oktober wieder mit 50 Prozent öffnen, falls vom lokalen Richter bewilligt. Dancehalls aber blieben geschlossen.

Gruene Hall zum Beispiel öffnete erst am 3. September wieder. Die Toiletten in der Dancehall sind geschlossen. Man muss jene im Biergarten benutzen, Masken tragen, wenn man nicht sitzt. Die Bar im Innern ist ebenfalls geschlossen. Die beliebten Bänke in der Dancehall wurden durch sozial distanzierte Tische ersetzt. Tanzen im Innern kann man vergessen.

Luckenbach „lockerte“ die Restriktionen etwas per Ende September. Vorher konnte man nicht mal sein Bier mit Bargeld zahlen, sondern nur mit Kreditkarte. Mehr als zehn Leute pro Tisch geht nicht, und auch dann nur, wenn sie aus der gleichen Familie stammen. Die Besucherzahlen sind immer noch auf 50 Prozent der Kapazität beschränkt. Bis vor Kurzem gab es auch nur Konzerte im Freien. Wenn Regen angesagt war, wurde die Show abgesagt.

Viele kleinere Lokale sind bereits für immer geschlossen. Das legendäre Threadgill’s in Austin schloss im April für immer. Die erst 15 Jahre alte Big Texas Dancehall in Spring, Texas schloss Ende Juni. Einen Monat später kam das Aus für Alice’s Tall Texan Drive Inn und das Wild West in Houston. Zahlreiche weitere endgültig geschlossene Lokale in Dallas und Austin sind ebenfalls weg, darunter bekannte Orte wie das Blue Light in Dallas oder das Barracuda in Austin.

El Paso County hat Ende Oktober einen erneuten Lockdown für zwei Wochen angeordnet, der von Geschäftsinhabern und auch dem Gouverneur mittlerweile vor Gericht angefochten wird.

In Texas sind laut der Music Venue Alliance rund 200.000 Angestellte betroffen. Die Arbeitgeber dieser Leute lieferten 2019 rund 390 Millionen Dollar Steuern an den Lone Star State ab. Unter dem Namen „Save Our Stages“ (rettet unsere Bühnen) gibt es eine Regierungsinitiative, die den betroffenen Lokalen Staatshilfe zusprechen will. Leider warten sie immer noch auf eine Zahlung.

Wie fast überall auf der Welt ist es auch in Texas schwierig, echte Fakten und Zahlen – neben den offiziell kommunizierten – zu erhalten. Wie sich das Ganze in den nächsten Jahren auf die Unterhaltungsindustrie auswirken wird, ist nicht abzusehen. Klar ist nur, dass Hunderte, wenn nicht Tausende Bars, Dancehalls, Bands und Restaurants für immer verschwinden werden.