Hat der 23 Jahre junge Mann tatsächlich das Zeug, der derzeitigen Elite des Genres um Morgan Wallen, Zach Bryan und Luke Combs die scheinbar abonnierten Spitzenpositionen in den Charts streitig zu machen? Seine Debüt-EP „Leave The Light On“ hat schon mal ein dickes Ausrufezeichen gesetzt – und ist bis heute das in den USA meistgestreamte Country-Debüt aller Zeiten.

Auf dem Coverfoto zum ersten ganzen Album blickt der Sänger dennoch etwas unsicher. Nach dem Hören der 16 Songs wird jedoch schnell klar, dass er sehr wohl einschätzen kann, wie er seine markante, raue Stimme bestmöglich in Szene setzt. Ebenso wird deutlich, dass der Mann seinen ersten Erfolgen weitere folgen lassen möchte. Genau das sollen keine Ecken und Kanten verhindern, daher ist die Produktion ganz auf den Geschmack der Masse zugeschnitten. Keine ausufernden Soli oder gewagte Tempowechsel – damit alles einfach konsumierbar bleibt.

Dass mit kalkulierbarem Risiko und Rock-Touch grosse Erfolge möglich sind, ist nicht neu. Songs wie Forget About You klingen allerdings so, wie schon mehrfach anderswo gehört. Lieder wie Fall In Love und Where It Ends sind dazu ein wenig zu auffällig auf Radiotauglichkeit gepolt. Schlecht sind diese und die anderen Titel sicher nicht, allerdings wird nicht wirklich klar, warum ausgerechnet diese Produktion besser sein sollte als andere, die in der Hitliste weniger weit oben landen.