Gerade neun Monate nach seinem letzten Release hat der Superstar schon wieder geliefert. „Gettin‘ Old“ ist der Nachfolger von „Growin‘ Up“. Wie zu vernehmen ist, waren beide Platten eigentlich als Doppelalbum gedacht. Jetzt, nacheinander veröffentlicht, dürfte es unterm Strich in der ohnehin schon vollen Kasse noch ein wenig mehr klingeln.

Doch von kommerziellen Gedanken einmal abgesehen, liefert der bärtige Sänger wieder einmal eine überaus reife Leistung ab. Stolze 18 Titel sind drauf und damit noch sechs mehr als beim Vorgänger. Der 33-Jährige bleibt sich und seinem Sound treu und überzeugt ganz nebenbei mit so viel Authentizität, sodass die Kumpelattitüde weiter nahezu greifbar erscheint. Anders formuliert: Luke Combs ist immer noch der Typ, mit dem man gern mal einen trinken und ins Plaudern kommen würde. Weil sich das kaum realisieren lässt, ist es eine gute Alternative, die Möglichkeit zu haben, den Geschichten zuzuhören und zeitlos gute Musik zu geniessen.

Die Mischung stimmt: mal im typischen 90er-Jahre-Klang wie bei See Me Now, dann bei My Song Will Never Die preisverdächtig, zwischendurch emotional mit Love You Anyway und wieder rockiger bei You Found Yours bis hin zum stimmstarken Abschluss mit der Ballade The Part. Gäbe es gerade keinen scheinbar übermächtigen Konkurrenten mit Morgan Wallen, wäre die Platte wohl für den Rest des Jahres eine sichere Nummer eins in den Charts.