Step by Step mit Käthi Niffenegger

Käthi Niffenegger
Ob von vorn oder vom Mischpult aus – Käthi Niffenegger lässt die Gruppen tanzen. Als Teacher macht sie in Neftenbach/ZH regelmässig die Schritte vor und als DJ gibt sie einmal im Monat die Choreografien vor im Bonanza-Saloon draussen im Wilden Osten.

In welchem Jahr hast Du mit Linedance begonnen und wann mit der Teacher-Tätigkeit?

Im September 2000 haben wir als Familie das Projekt Linedance bei Country-Line-Dancing Neftenbach gestartet. Damals hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich mich acht Jahre später zur SCWDA-Instruktorin ausbilden lassen würde.

Hast Du weitere Tanzerfahrung mit anderen Stilen?

Nach einem Standardtanzkurs mit meinem Mann habe ich schnell gemerkt, dass Paartanz nichts für mich ist. Da hat es immer wieder Führungsdiskussionen gegeben.

Was fasziniert Dich allgemein am Linedance?

Jeder tanzt für sich und muss sich doch in die Gruppe einfügen. Wenn ich Gelegenheit habe, eine Gruppe von oben zu beobachten, dann schmilzt mein Herz, wenn ich sehe, wie synchron sie sich bewegt.

Was hat Dich inspiriert, nicht nur zu tanzen, sondern auch zu instruieren?

Das hat schon beim Üben im familiären Rahmen begonnen, jemand musste das Dancesheet erklären … Später konnte ich unsere Instruktorin, Ursula Bohn, unterstützen und geriet so langsam unbewusst in die Vortänzerrolle.

Wie verlief Deine tänzerische Aus- und Weiterbildung?

Irgendwann wollte ich es genau wissen und habe begleitend zur SCWDA-Ausbildung auch Workshops von Louis van Hattem besucht. Motions waren mir bis dahin fremd, da hatte ich einiges aufzuholen.

Wo setzt Du das Schwergewicht beim Unterricht?

Mir ist wichtig, dass die Schritte korrekt ausgeführt werden. Noch wichtiger ist mir aber, dass meine Leute die Freude nicht verlieren, und daher gestehe ich ihnen spontane persönliche Varianten zu. Wenn wir jedoch einmal für einen Auftritt üben, dann muss alles stimmen: Schritte, Haltung, Linien, Synchronizität. Dann werde ich, wenn nötig, auch mal unbequem.

Welche Lernmethode(n) funktio-nieren Deiner Erfahrung nach am besten?

Ich bevorzuge den Frontunterricht, stelle mich aber auch mal an die Seiten oder in die Mitte der Gruppe. Je nach Schwierigkeitsgrad der Choreo und dem entsprechenden Bedürfnis der Gruppe. Repetitionen, Erklärungen, auch mit verschiedenen Formulierungen, sind immer hilfreich.

Auf welche Quellen greifst Du zurück bei der Auswahl der Choreografien?

Wir lernen oft, was im Bonanza neu gezeigt wurde, da es „unser“ Tanzlokal ist. Aber auch die Top 20 vom Country Style, die SCWDA-Liste und Vorschläge aus den Gruppen helfen, unser Repertoire auszubauen.

Welche Alterspannen dominieren bei Deinen Eleven und wie verteilen sie sich prozentual?

Die Ewigjungen überwiegen. Da ich keine Alterserhebungen mache, kann ich keine genauen Zahlen nennen. Vielleicht sind circa 20 Prozent unter 40 Jahre und acht Prozent über 70 Jahre.

Nimmst Du oder nehmen Deine Schüler*innen an Wettkämpfen teil?

Das hat mich nie gereizt, da dies meiner Meinung nach mit Gruppensport oder Country nicht mehr viel zu tun hat. Ich würde meine Schüler*innen aber unterstützen und sie an die richtigen Anbieter verweisen, sollte jemand Interesse an Wettkämpfen zeigen.

Wie hältst Du Dich für Deine Instruktorentätigkeit fit?

Meine Kursstunden genügen voll und ganz. Daneben tausche ich in der wärmeren Jahreszeit das Auto auch mal mit dem E-Bike. Mein Körper braucht aber auch seine Ruhepausen, die ich ihm gerne gönne.

Was hältst Du für die optimale Klassengrösse?

Obwohl wir einen grossen Raum haben, sind zwölf Personen ideal, 18 ist bei uns aber das Maximum, da Säulen eine freie Sicht verwehren.

Wie hoch ist Dein wöchentlicher Linedance-Zeitaufwand?

Wenn nicht gerade coronabedingt Langzeitferien sind, tanze ich pro Woche zehn Stunden plus etwa vier Stunden Vorbereitungszeit. Durchschnittliche Bürozeit: circa vier Stunden. Einmal im Monat stehe ich im Bonanza einen Abend lang am DJ-Pult.

Wer sind Deine Top-Three-Lieblings-choreografen beziehungsweise -choreografinnen?

Das ist schwierig, ich habe keine Lieblingschoreografen. Um drei Favoriten oder Garanten für gute Tänze zu nennen: Maddison Glover, Fabian Müller, Rob Fowler. Aber es gibt so viele mehr.

Kontakt: Käthi Niffenegger | www.country-dancing.ch