Tenille Arts gehört zu den Sängerinnen, die nach Erfolgen in ihrer kanadischen Heimat nach Nashville umgezogen sind, um ihre Karriere auf ein neues Level zu bugsieren. Ob das mit den 13 neuen Songs auf dem dritten Album klappt, darf jedoch bezweifelt werden.
Dabei ist die Songwriterin aus dem Städtchen Weyburn in der Provinz Saskatchewan mit allem ausgestattet, was es für eine Karriere benötigt. Stimme, Optik und das Talent zum Schreiben von Songs bringt die Sängerin definitiv mit. Was dem radiotauglich produzierten Werk fehlt, sind Nummern, bei denen sich die 27-Jährige mal aus der eigenen Wohlfühlzone herauswagt. Musikalisch ist das Ganze arg auf eine Hörerschaft ausgerichtet, für die Taylor Swift und Kelsea Ballerini keine Unbekannten sind.
Back Then, Right Now und That’s My Friend You’re Talkin’ About sind zum Auftakt nette Gute-Laune-Nummern, die keinerlei Gewöhnungszeit benötigen und von der weiblichen Zielgruppe direkt in die Haarbürste vor dem Spiegel mitgesungen werden können. Bedauerlicherweise klingt das Material oft aber so, als habe man es schon x-mal anderswo gehört. Immerhin – zum Finale singt Tenille Arts über das Leben in einer zerrütteten Familie und wie dies dazu führt, schneller erwachsen zu werden. Growing Old Young ist der Hinhörer des Albums und hinterlässt Hoffnung darauf, dass die Sängerin möglicherweise mal eine Entwicklung wie Carly Pearce hinlegen kann.
Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe Nr. 135/2022.
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