Drei Jahre nach der Veröffentlichung seines Side-Projekts „Hot Country Knights“ und fünf Jahre nach dem letzten Studioalbum hat sich Dierks Bentley zurückgemeldet. Eine lange Zeit, in der sich längst andere Pro-tagonisten auf die vorderen Plätze der Hitlisten und in die erste Reihe der Preisverleihungen gesungen haben. Der sonst so erfolgsverwöhnte Sänger hat es mit dem neuen Output erstmals nicht einmal in die Top Ten der Top-Country-Alben geschafft. Das aber liegt kaum an der abgelieferten Arbeit, sondern wohl vielmehr am veränderten Geschmack der Käuferschaft.
Souverän ist das Adjektiv, mit dem die 14 Titel kurz zusammengefasst werden können. Denn auf dem zehnten Album gibt sich der 47-Jährige aus Arizona keine Blösse. Kein Titel fällt qualitativ durch das Raster. Mal ruhig, mal lauter, aber stets stimmig – Bentley liefert die Songs, die seine treuen Fans erhofft haben dürften.
Seinen besonderen Humor hat sich der Mann ebenso bewahrt – beispielsweise wenn er über nicht richtig gekühltes Bier auf seiner eigenen Beerdigung (Beer At My Funeral) singt. Eine gute Portion an Fernweh erklingt bei Sun Sets In Colorado, seinem Zweitwohnsitz, aus den Boxen. Zwei der interessantesten Nummern gibt’s am Ende. Erst erklingt das altmodische Old Pickup, bevor Bentley bei High Note zusammen mit Überflieger Billy Strings erneut unter Beweis stellt, dass in ihm ein toller Bluegrass-Musiker steckt.
Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe April Nr. 147/2023.
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