Als langjähriger Fan der Black Barons, deren Leadsänger Florian Fox alias Roth unlängst noch war, war ich natürlich auf dessen Solodebüt gespannt. Zuerst gab’s allerdings eine Enttäuschung: Das Album wird nicht als CD veröffentlicht! Wie der Interpret mitteilt, aus Kostengründen. Es wird sich zeigen, ob hier nicht am falschen Ort gespart wurde … Wer keine Download-Datei möchte, sondern lieber etwas in den Fingern hat, kann immerhin die (limitierte) Vinylausgabe erwerben.
Doch zur Musik: Wie unterscheidet sich der Solokünstler Florian Fox von den Black Barons? Geblieben ist natürlich die sonore, kräftige Stimme, geblieben ist auch die perfekte Phrasierung des Sängers. Der „Johnny Cash on Sun Records“-Sound hingegen ist fast vollständig verschwunden. Der Zürcher bewegt sich nun im Bereich von Country, Rockabilly und Singer/Songwriter-Rock. Irgendwie hat er einen ganz persönlichen Stil gefunden, der kaum benannt werden kann. Sicher ist aber, dass er nach wie vor der – zugegebenermassen vage definierten – Kategorie Roots-Musik zuzuordnen ist.
Produziert wurde das Album von Chuck Mead (Ex-BR5-49), der Fox auch als Songschreiber bei neun der zehn Songs unterstützt hat; den letzten hat Florian Fox allein geschrieben. Neben elektrischen wurden auch etliche akustische Instrumente eingesetzt. Überhaupt wurde eher zurückhaltend produziert, was die stimmlichen Fähigkeiten des Interpreten noch besser zur Geltung bringt.
Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe Nr. 144/2022.
Noch kein Country Style regelmässig im Briefkasten? Jetzt ganz entspannt für 2 Monate kostenlos testen!