Melissa Carper – Ramblin’ Soul

Melissa Carper – Ramblin’ Soul

Wer einen Blick auf die Tourdaten von Melissa Carper wirft, wird sich nicht wundern, warum die Oldschool-Musikerin ihr Album „Ramblin’ Soul” genannt hat. Bis Anfang Februar 2023 steht die Frau, die neben dem Singen auch noch Kontrabass spielt, nahezu jeden Abend auf der Bühne. Die Sängerin ist nach Ansicht von „Saving Country Music“ „eine der grössten klassischen Country-Sängerinnen und -Komponistinnen der goldenen Ära dieser Generation“.

Es passt ins Bild, dass statt einer Lobhudelei ihres Labels auf der Homepage ausschliesslich Musikkritiker zu Wort kommen – da ist die Anerkennung viel authentischer. Das wiederum passt zur Musik, die Country der alten Schule – in purer Form – ist. Wenn dann noch Unterstützer wie Time-Jumpers-Mitbegründer Dennis Crouch und Ranger Doug (Riders In The Sky/Time Jumpers) ihre Finger mit im Spiel haben, lässt sich erahnen, dass die Produktion gar nichts mit dem Mainstream zu tun hat.

Die neuen Kompositionen kommen zumeist recht flott daher. Dabei klingen die Lieder so, als wären sie live eingespielt worden, und kommen so ohne Verzierungen aus, die möglicherweise dem ruralen Charme geschadet hätten. Lieder wie Zen ­Buddha erinnern an frühen Rock’n’Roll, der mit Country gepaart wurde, während Texas, Texas, Texas im Western-Swing beheimatet ist. Dass Carper zwischendurch auch mal ganz anders kann, beweisen Lieder wie das tieftraurig-soulige Ain’t A Day Goes By.

Redaktion
4/5

Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe Nr. 144/2022.

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