Billy Joe Shaver war einer der echten texanischen Outlaws. Seine Songs wurden unter anderem von Elvis Presley, Johnny Cash, Bobby Bare, Kris Kristofferson und Waylon Jennings aufgenommen. Shaver selbst erfuhr eine breite Anerkennung für sein Schaffen erst, als er längst das Rentenalter erreicht hatte. Der Songschreiber und Sänger mit Legendenstatus starb am 28. Oktober 2020 mit 81 Jahren im texanischen Waco. Mitte November ist eine Hommage an den Musiker erschienen.

Das Spannende an dem Projekt ist, dass es gleich mehrere Generationen unter einen Hut bringt. Miranda Lambert sorgt dafür, dass I’m Just An Old Chunk Of Coal (But I’m Gonna Be A Diamond Someday) aus dem Jahr 1981 in neuem Glanz erstrahlt. Willie Nelson ist als Urgestein sogar zweimal vertreten. Bei Georgia On A Fast Train sitzt der 89-Jähige allein im Führerhaus der Lokomotive, bei Live Forever ist Lucinda Williams mit dabei.

George Strait steuert eine traditionell gehaltene Neufassung von Willy The Wandering Gypsy And Me bei. Steve Earle drückt dem bald fünf Jahrzehnte alten Ain’t No God In Mexico dagegen eindeutig seinen eigenen Stempel auf. Kraftvoll und mit rauer Outlaw-Stimme präsentiert Ryan Bingham den Oldie Ride Me Down Easy. Der Backgroundgesang von Nikki Lane rundet den Track passend ab, während Amanda Shires – mit ihrem Gatten Jason Isbell an den Saiten – die Honky Tonk Heroes wieder zum Leben erweckt. Hörenswert.