Damit haben wohl selbst Optimisten kaum mehr gerechnet, doch 2021 haben sich Robert Plant und Alison Krauss nach 14 Jahren erneut zusammen ins Studio begeben. Dem ehemaligen Frontmann von Led Zeppelin und der Bluegrass-Superheldin gelang 2007 mit „Raising Sand“ ein Erfolgsalbum – nun haben sich die beiden besonderen Künstler mitten in der nicht enden wollenden Pandemie wiedervereint.
Und was bei der vielfach ausgezeich-neten Premiere geklappt hat, funktioniert ebenso beim zweiten Streich. Denn trotz der gänzlich unterschiedlichen musikalischen Hintergründe und Gesangsstimmen klingen die Lieder so, als wenn die beiden schon seit Jahrzehnten als Duo zusammen durch die Konzerthallen reisen würden. Der glockenklare Gesang auf der einen Seite und der in Ehren gealterte Knarz harmonieren wunderbar miteinander. Dazu sind die jeweiligen Lead-Vocals abwechselnd verteilt, gerade so, wie es zum ausgesuchten Song passt. Dass es bis auf die Ausnahme von High And Lonesome, das Plant mit Produzent T Bone Burnett verfasst hat, dabei keine eigenen Lieder gibt, stört nicht.
Wie beim Erstling gibt es musikalisch einen Mix aus US-Musiktraditionen, also Country, Folk, Blues und Americana. Musik und Songs, welche die Stimmungslagen zwischen traurig und fröhlich ausloten und im besten Sinne zeitlos rüberkommen, sodass bis zu einem dritten Streich gern wieder eine längere Wartezeit in Kauf genommen wird.
Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe Nr. 134/2022.
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