Das muss man erst einmal so hinbekommen: Acht Songs durfte Thomas Rhett beim jüngsten Fest der CMA in Nashville vor rund 70.000 Zuschauern darbieten. Dass davon streng genommen gerade einmal zwei ins Country-Genre passten, schien kaum jemanden zu stören, denn der Sänger wurde besonders von den weiblichen Fans intensiv umjubelt.
„Ich glaube, dass auf der CD für wirklich jeden etwas dabei ist“, sagt der 32-Jährige über das aktuelle Album, das überraschenderweise kein direkter Nachfolger von „Country Again: Side A“, sondern ein „normales“ neues Studioalbum mit Gästen wie Katy Perry, Riley Green, Tyler Hubbard und Russell Dickerson geworden ist. Das lässt sich marketingtechnisch wohl besser verkaufen als ein zweiter Teil eines Albums.
Neue Themenwelten erkundet Rhett erwartungsgemäss selten, sodass Bier und Frauen wieder gleich in mehreren Liedern die inhaltlichen Hauptrollen spielen. Der Sound kommt ebenso überaus bekannt daher, denn fast immer werden hippe Sounds mit einem Hauch Country kombiniert. Und wie immer haut Rhett mindestens eine Nummer raus, die dann doch den Gedanken nahelegt, dass eben auch ein Cowboy in ihm steckt. Das ist dieses Mal das offensichtlich autobiografische Mama’s Front Door. Das Highlight der sonst sehr modernen Produktion. Am ungewohnt ernsten Death Row könnten Puristen überdies Gefallen finden, insgesamt aber ist die CD für Traditionalisten verzichtbar.
Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe Nr. 144/2022.
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