Tobey Lucas – Booking Flights

Tobey Lucas Booking Flights

Der Zürcher Singer/Songwriter schafft das Stecker-Paradox: Indem er sie zieht, haucht er bereits Bekanntem neue Energie ein.

Keine leichte Übung, weil das Überraschungspotenzial beschränkt ist. Dennoch kein überflüssiger Versuch, weil er mit „Booking Flights“ die beachtliche Flughöhe, die er mit seinen bisherigen Alben erreicht hat, weiter steigern kann. Dazu schlägt er auch noch einen weiteren Weg zum Ziel vor: Er bietet keine Verlegenheitslösung an oder schindet Zeit bis zum nächsten Album, sondern belegt, wie er und eine verschworene Band(e) musikalischer Mitstreiter elf von ihm ausgewählte Songs über die letzten Jahre behutsam weiterentwickelt und perfektioniert haben. Dieses Niveau wollte man jetzt festhalten, erklärt er das Motiv dahinter. Den Auftakt macht die schöne neue Single Lady Liberty, die er in Nashville fand und die ihn sogleich bezauberte. Das Kunststück dieses Albums mit einigen Kunststücken drauf aber ist vielleicht die Neuinterpretation der Ballade Sunrise Breaking Up The Night Of Blue, wo er einen Engelchor, bestehend aus Fernanda Ramos, Carla Fellinger und Alina Schönenberger, als himmlischen gesanglichen Hintergrund einbaute. Starkes Stück.

„Booking Flights“ könnte für Neulinge die Bordkarte in seine Musikwelt sein oder ein willkommener und überaus gelungener Zwischenstopp, wenn man Tobey Lucas’ musikalischen Werdegang schon länger mitgeht.

Redaktion
4/5

Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe Nr. 133/2021.

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