Ginny Loon – I Think I Think Too Much

Ginny Loon - I Think I Think Too Much

Mit ihrer EP präsentiert die 27-jährige Winterthurer Singer/Songwriterin den ersten Ausschnitt ihres bisherigen Schaffens auf Platte und vermag zu verblüffen. Die sorgfältig produzierte kleine Werkschau hört sich sehr gut an. Dennoch entsteht der Eindruck, dass es erst einer dieser frühen Schritte ist, den man noch einmal sorgfältig im Detail überarbeiten und teilweise überdenken könnte, bevor man dereinst daranginge, das aufgestockte definitive Studiodebütalbum mit ihr zu produzieren – das dann ein Hammer werden könnte.

Wenn man Ginny Loon zuhört, überkommt einen das Gefühl, dass man der „Generation Z“ – den heutigen jungen Leuten – ein Stück weit in die persönlichen Winkel ihrer Gedankenwelt blicken kann. Das ist starkes Songwriting, vorgetragen mit starker Stimme, auch wenn da und dort noch etwas geschliffen werden könnte auf dem Weg zur Perfektion. Es passiert aber nicht oft, dass man bei nur sechs Mustern öfter die Meinung wechselt, welches jetzt der Favorit ist. Josephine, Lonly Ones, Easy – dessen Liedzeile „… denn wenn es leicht ist, kann es nicht das Richtige sein“ ein Stadion voll junger Kehlen zum Einstimmen mitreissen könnte – Airport Bathroom, Confident Girl oder das feinfühlige Dolly’s Favourite, mit dem am Schluss die Country-Verbindung steht, machen diese Wahl wirklich nicht leicht.

Ein überaus gelungener erster Schritt, der weiter neugierig macht.

Redaktion
4/5

Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe August Nr. 151/2023.

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