Ein paar Wochen hat das Album des fünffachen Grammy-Gewinners nun schon auf dem Buckel. Eine kurze Zeit, immerhin musste die Anhängerschar über sechs Jahre auf ein neues Album warten. Gern wird dann geschrieben, dass sich die Wartezeit gelohnt hat – hier ist das tatsächlich der Fall.
Die Livequalitäten des Mannes und seiner erstklassigen Band dürften den Besuchern des 33. Festivals in Gstaad noch in Erinnerung sein. Und auch das Studioopus hat etwas von einem Livealbum. Ein feines Instrumental zum Start und direkt daran das solide rockende Country Star sorgen für einen Auftakt, wie man ihn sich bei einem Konzert wünschen würde. Dazu passt die Information, dass das Album primär unterwegs geschrieben wurde – und von Stuarts 2018er-Tour mit den Byrds-Mitbegründern Roger McGuinn und Chris Hillman inspiriert worden ist. Sitting Alone ist ein unüberhörbarer Beleg dafür und erinnert direkt an die Zeit, in der Beatles und Byrds noch aktiv waren. Eine Phase, in die ebenso Vegas und The Sun Is Quietly Sleeping passen.
Das Kunststück des Albums ist jedoch, dass Niveau und Abwechslungsfaktor nach dem fulminanten Start hoch bleiben. Hoch ist zudem das Tempo unter anderem beim furiosen Tomahawk, das sicher ebenso Johnny Cash gefallen hätte. Oder bei Time To Dance, das seinem Namen alle Ehre bereitet. Zu den vielen Überraschungen passt das unerwartet gefühlvolle Finale mit The Angels Came Down.
Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe September Nr. 152/2023.
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