In einer Interview-Serie werden wir im Verlauf des nächsten Jahres die neuen Sängerinnen vorstellen, die sich anschicken, die hiesigen Country-Bühnen im Sturm zu erobern und zu bereichern. Den Auftakt macht Raya Sarontino, die neue Frontfrau von Unifour.
Woher kommen Sie? Aus Kriens, Kanton Luzern.
Warum ausgerechnet Country-Musik? Das kam eher zufällig. Rafael Zimmermann, der Schlagzeuger von Unifour, der auch aus der Innerschweiz kommt, suchte dringend zwischenzeitlichen Ersatz für Sängerin Heather Hoy, die aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten musste. Ursprünglich sollte ich nur für ein halbes Jahr einspringen, bis sie wieder zurück auf die Bühne käme. Als sich aber abzeichnete, dass daraus nichts werden würde, fragten mich Unifour, ob ich Lust hätte, weiterzumachen. Und ich hatte …, denn bei so einer tollen Formation, super Musikern und lieben Kollegen musste ich nicht lange überlegen.
Wie sind Sie zum Singen gekommen? Das erste Instrument, das ich lernte war Klavier. Ende Primarschule führten wir ein Musical auf, und ich landete am Schlagzeug. Daraufhin ermutigten mich ein paar Leute, dass ich doch richtig Schlagzeug spielen lernen sollte, worauf ich Unterricht nahm. Zum Singen kam ich dann während der Schulzeit an der Kantonsschule. Ebenfalls durch eine Musical-Aufführung, bei der ich realisierte, dass ich auch gerne singe. Weil drei Disziplinen gleichzeitig zu aufwändig wurden, entschied ich mich dann aber mit dem Schlagzeug aufzuhören und mich auf das Singen und Klavier spielen zu konzentrieren. Auch weil sich das gut kombinieren liess. Am Ende war ich bei jeder Produktion, wo ich eine Rolle ergattern konnte, dabei. Ein Mentor aus einem Chor, der an mein Musical-Talent glaubte, förderte mich später und arbeitete mit mir auf das Ziel hin, die Aufnahme an eine Musical-Schule zu schaffen. Von dem Moment an, als ich begriff, dass man das professionell machen – und theoretisch davon leben könnte (lacht) – habe ich dann nur noch darauf hingearbeitet. 2003 habe ich mit der Ausbildung an der Mountview Academy of Theatre Arts in London begonnen, die ich 2006 mit einem Bachelor-Abschluss in „Performance“ abschloss.
In welcher Stimmlage singen Sie? Im klassischen Fach singe ich eher Mezzo-Sopran. Und bei Musicals, Country, Pop, Jazz Sopran.
Spielen Sie ein Instrument? Klavier und Schlagzeug.
Schreiben bzw. komponieren Sie auch Lieder? Nein. Ich habe das mal eine Zeit lang probiert, aber heute überlasse ich das lieber andern.
Was möchten Sie im Country-Genre erreichen? Ich möchte mit Unifour so weit kommen, dass man wieder CD-Produktionen ins Auge fassen kann – und an unseren Konzerten das Publikum vor allem mit den eigenen Songs begeistern.
Was machen Sie im Leben, wenn Sie nicht auf der Bühne stehen? Üben! (lacht). Das Singen verlangt konstantes Training, ganz ähnlich wie im Sport. Und wenn man sein Hobby schon zum Beruf gemacht hat, bleibt einem nicht mehr so viel Zeit für andere Beschäftigungen. Musik ist mein Leben.
Welches ist ihr liebstes Country-Mode-Accessoire? Der Hut. Ich trage sonst nie Hüte, darum liebe ich das Hut tragen bei den Auftritten mit Unifour. Ohne Hut fühle ich mich nackt auf der Bühne.
Welcher ist ihr bester Clip auf YouTube.com? https://youtu.be/hU6ryUsGArk –
La Vie Parisienne, Mitternacht
Wann wäre die nächste Gelegenheit, Sie live erleben zu können? Am 22. Dezember 2017 im Kursaal Interlaken mit den Berner Westside Singers bei „Swingin‘ Christmas in Black and White“. Beim Silvester-Anlass mit Unifour am 31. Dezember 2017 im Kentucky Saloon, Pratteln und ab Mitte Januar in der Operette „Boccaccio“ am Stadttheater Sursee.