Klein Pullman City

Nach getaner Arbeit Siesta bei Kaffe oder Bier. (Bild: Markus Kohler)
Nach getaner Arbeit Siesta bei Kaffe oder Bier. (Bild: Markus Kohler)

Siegershausen/TG, 3./4. Juni 2017

Wie an jeden Pfingsten verwandelt sich das Restaurant Sonnenhof im thurgauischen Siegershausen in eine kleine Westernstadt. Was jahrelang als Kemmentaler Hobbyistenlager mit Zelten der Reenactors auf der Wiese hinter dem Restaurant weithin bekannt war, hat sich in den letzten zwei, drei Jahren zum beschaulichen Treffen für Oldstyler, Cowboys und Indianer gemausert.

Die Main Street hat gegenüber 2016 zugelegt, da die Shops vom Zeltlager nach oben verlegt wurden. Das war ein kluger Schachzug, denn das Zeltlager von den Verkaufsläden geografisch zu trennen ist konzeptionell sinnvoll. Geblieben sind die Shops mit Cowboy- und Indianerschmuck, Kleidern und Zubehör. Cowboy Ruedis  Coffee Chuck Wagon mit dem stark nach Whiskey riechenden und schmeckenden Kaffee fehlte glücklicherweise auch diesmal nicht. Vor allem im letzten Jahr, als die Temperaturen einstellig waren und der Regen nicht aufhören wollte, war der Planwagen ein beliebter Treffpunkt.

Gewehrschüsse und Säbelrasseln waren am Samstagnachmittag wenig auszumachen. Vielleicht war das erschöpfende Exerzieren bei diesen hohen Temperaturen den Soldaten nicht zuzumuten. Ausserdem neigte sich das Pfingstlager seinem Ende zu, und einige Zelte waren bereits eingerollt und stapelten sich für den Abtransport. Am Dienstagmorgen sitzt jeder Reenactor wie wir alle wieder im Büro.

Peter „Pesche“ Wirth hat sein Event über die Jahre weiter ausgebaut und immer wieder neue Ideen einfliessen lassen. Auch für diesen Herbst plant er wieder einige Neuerungen. So stehen bereits drei Tipis und eine Tipi-Dusche fest auf dem Gelände. Des Weiteren geplant sind zusätzliche Tipis und eine angrenzende Gartenwirtschaft für die Verpflegung der Gäste. Das Zielpublikum sind Familien und Schulklassen, die in den Sommermonaten eine oder mehrere Nächte in freier Natur verbringen wollen, ohne auf ein bisschen Komfort verzichten zu müssen. Damit die neuen Programme logistisch verkraftbar sind, hat Pesche Wirth personell aufgerüstet und die Partnerinnen seiner Söhne mit an Bord genommen. Familien-AG nennt man das wohl heute.

Gespannt warten wir darauf, was sich Pesche Wirth für die Zukunft noch alles ausdenken und umsetzen wird. Auch nach mehr als einem Jahrzehnt als Wirt und Hobbyist sieht man bei Pesche keine Abnützungserscheinungen, er sprudelt nur so vor Ideen und Tatendrang.