Geboren 1952 in eine Familie, deren Mutter im Kirchenchor sang. Das war wohl die Initialzündung. Heute ist Ueli Gasser als Musiker querbeet von Bluegrass bis Fusion-Jazz unterwegs und liebt es immer noch, die sechs Saiten der Gitarre auszuloten. „Nach 56 Jahren des Spielens habe ich immer wieder das Gefühl, noch am Anfang zu sein“, erzählt der Wahlzürcher.
Woher kommst Du? Aufgewachsen in Muttenz bei Basel in einem berndeutschen Elternhaus, danach 1985 aus beruflichen Gründen nach Zürich gezogen.
Warum spielst Du gerade dieses Instrument und seit wann? Wegen den Beatles natürlich. 1963 begonnen und dann bei dem Jimi-Hendrix-Monsterkonzert 1968 in Zürich definitiv mit dem Virus infiziert worden.
Welche Ausbildung an diesem Instrument hast Du? Zuerst autodidaktisch, dann Musikstudium mit Abschluss 1978 an der Musikhochschule Jazz Bern.
Wann und wo war Dein erstes Konzert? Das war 1966 im Herbst in Muttenz, Hinterzweien Schulhaus, mit Bo Katzmann, mit dem ich zur Schule gegangen bin, und meinem Bruder, Hanspi „Casey“ Gasser.
Hast Du noch Lampenfieber? Ja, eigentlich fast immer. Ich würde es aber „Excitement“ nennen. Wenn ich das nicht mehr habe, bin ich tot. Am schlimmsten war’s aber, als ich unter dem Dirigenten David Zinman in der Tonhalle Zürich eine Solopassage auf der Lap-Steel-Gitarre in Schostakowitschs Jazz-Suite gespielt habe.
Welche musikalischen Vorbilder hast Du? Ach, da gibt es viele. Bis heute natürlich die Beatles, Jimi Hendrix, Rob Ickes, Jerry Douglas, Bill Frisell, Alison Krauss, Ali Akbar Khan etc., etc.
Welche Musik hörst Du? Querbeet alles, was mit Herz und Hingabe gespielt ist. Von Jazz, Pop/Rock bis Bluegrass, Country und klassische Musik.
Welcher Song ist aus Deiner Sicht das „Mass aller Dinge“? Kein Song, sondern die LP der Beatles „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“. Evtl. daraus A Day In The Life.
Mit wem hast Du schon alles zusammengespielt? Oh Gott, weit über 50 Jahre auf Bühnen, ich mag nicht aufzählen. Kann man aber auf meiner Website ueligasser.com nachsehen.
Hast Du ausser Country/Bluegrass noch andere Musik gemacht? Ja, sehr viel Jazz, Pop/Rock, Blues, Rhythm ’n’ Blues, Latin. In den 80er-Jahren als Studiomusiker und mit der DRS-Big-Band war Vielseitigkeit gefordert.
Welches andere Instrument würdest Du gern spielen können? Ich spiele für mich nebenbei noch das nordindische Instrument Sarod. Dies wäre jedoch nochmals ein Lifetime-Job.
Würdest Du gern ein eigenes Projekt starten? Hab ich Diverse gehabt, unter anderem Blues’n More. Bin grad wieder an etwas dran, möchte aber noch nichts verraten.
Mit wem würdest Du gern auf der Bühne stehen? Mit der lieben Doris Ackermann (sniff).
Was machst Du beruflich? Bin seit zwei Jahren pensioniert. Davor war ich Professor an der Zürcher Hochschule der Künste. Als selbstständiger Musiker bin ich aber, solange mich die Füsse tragen, immer noch aktiv unterwegs. U. a. mit Othella Dallas, Journeys und bis vor Kurzem mit Doris Ackermann. Auch bin ich privat noch am Unterrichten.
Hast Du Familie und zeichnet sich da eine musikalische Nachfolge ab? Mit meiner lieben Frau Theresia habe ich drei Kinder grossgezogen. Der ältere Sohn Lukas ist als Schlagzeuger auch in der Szene tätig (u. a. mit Lina Button, Othella Dallas). Der mittlere Sohn Samuel ist Informatiker, begeisterter Musikfan und Hobbybassist. Die Tochter Sarah ist „Barathanatyam“-Tänzerin und hat neben dem Tanz auch Musik studiert. Wen’s interessiert, die Links zu ihren Webpages findet man auf meiner eigenen Webpage. Daneben habe ich einen Bruder, Hanspeter „Casey“ Gasser, der als Bassist bei den Country Pickers und Route 65 die Country-Szene aufmischt.
Welche Frage würdest Du Dir noch stellen, die wir nicht gestellt haben (und auch gleich beantworten)? Macht Musik glücklich? Jaaaa, sehr.
Kontakt: www.ueligasser.com