Das Jahr 2020, in dem sein Durchbruch gelang, hat Zach Bryan nicht nur mit der ersten Grammy-Nominierung für die Single Something In The Orange abgeschlossen, sondern ebenso mit einem Livealbum. Gäbe es eine Auszeichnung für den besten Albumtitel – der in Japan geborene Sänger wäre mit seiner berechtigten Kritik an den wenig fairen Ticketpreisen der grossen Anbieter unter den Top Five.
Wie beim Album „American Heartbreak“, das stolze 34 Titel beinhaltete, lässt sich der Songwriter nicht lumpen und legt 23 Titel vor. Das verewigte Konzert stammt vom 3. November 2022 – einem Tag, an dem in Colorado so viel Schnee rund um das Open-Air-Theater fiel, dass das Event kurz vor der Absage stand. Stattdessen aber sorgte der Sänger dafür, dass die Fans nicht umsonst angereist waren – und verlegte die Show nach vorn.
Ein Aufwärmprogramm scheint die lautstarke Menge nicht benötigt zu haben, denn die euphorische Stimmung ist schon beim Opener Open The Gate nicht zu überhören. Dass die Fans nicht nur die aktuellen Songs draufhaben, zeigt sich unter anderem bei God Speed von 2019, das ebenfalls laut intoniert wird.
Leidenschaftlich bieten Bryan und seine Bandkollegen der Kälte Paroli. Dabei setzen die Musiker auf eine Song-auswahl, bei der ruhigere und langsamere Titel wie Traveling Man oder Sweet DeAnn, die Erinnerung an seine verstorbene Mutter, die Ausnahme darstellen. Rau und authentisch.
Dieser Artikel erschien in der Country Style-Ausgabe Februar Nr. 145/2023.
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