Auf seinem vierten Studioalbum liefert Jon Pardi stimmige County-Sounds, die auf der einen Seite klar eine Verbeugung vor dem populären Stil der 1990er darstellen, aber zugleich nie altbacken klingen. Ein Kunststück, das dem Sänger zum wiederholten Male gelungen ist, indem er keine Trends jagt, sondern setzt.

Clever und oft mit einer Portion Humor greift der 37-Jährige zusammen mit an der Produktion beteiligten Topsongschreibern wie Ashley Gorley, Russ Copperman, Rhett Akins und Josh Thompson viel besungene Klischees aus der Welt der Honkytonks auf, um sie sich zu eigen zu machen und dann als moderne Country-Musik zu servieren.

Herausgekommen ist eine Vielzahl an potenziellen Hits. Last Night Lonely hat es bereits an die Spitze der Billboard-Country-Airplay-Charts geschafft. Eine Platzierung, die auch Longneck Way To Go mit Midland, das klimpernde Fill ’Er Up und vor allem das wunderbare New Place To Drink verdient haben. Letztgenannter Song handelt nicht nur davon, dass der Sänger seine alte Kneipe nicht mehr besuchen kann, weil dort seine Ex-Flamme nun andern Herren die Köpfe verdreht, sondern ebenso darüber, dass es schwieriger wird, im sich wandelnden Nashville überhaupt noch eine Bar zu finden, in der alte Country-Songs aus der Jukebox erklingen. Ein Musterbeispiel dafür, wie Pardi nicht nur musikalisch, sondern ebenso inhaltlich klassische mit aktuellen Themen verbindet.