Step by Step mit Edith Simen

Edith Simen
Nach vielen Jahren auf anspruchsvoller Unterlage ist die einstige Eiskunstläuferin Edith Simen längst ebenso graziös auf dem Tanzparkett gelandet. Die ehemalige Spitzensportlerin und heutige Linedance-Teacherin ist dabei eine begeisterte Wettkämpferin geblieben.

Im welchem Jahr hast Du mit Linedance begonnen und wann mit der Teacher-Tätigkeit?

Kaum zu glauben, aber 2021 habe ich genau 20 Jahre Linedance-Erfahrung, in die Teacher-Tätigkeit bin ich 2004 eingestiegen.

Hast Du weitere Tanzerfahrung mit anderen Stilen?

Als ehemalige Eiskunstläuferin genoss ich eine Ausbildung in klassischem Ballett, nach Beendigung des Spitzensports kamen noch Modern-, Jazz- und Stepptanz dazu.

Was fasziniert Dich allgemein an Linedance?

Die Art, alleine und ohne Partner zu tanzen, was bei meiner Körpergrösse von 1,78 Meter vorteilhaft ist! Daneben die Möglichkeit, verschiedenste Motions zu interpretieren – trotzdem bleibt es immer unverkennbar Linedance.

Was hat Dich inspiriert, nicht nur zu tanzen, sondern auch zu instruieren?

Das ergab sich parallel zum Einstieg bei internationalen Wettkämpfen; je mehr Können ich mir im Privatunterricht mit namhaften Teachers/Choreografen aneignen konnte, desto mehr wollte ich dieses Wissen auch weitergeben können.

Wie verlief Deine tänzerische Aus- und Weiterbildung?

Die Linedance-Grundausbildung bei Weltmeisterin Ruth Kobi öffnete mir Tür und Tor. Nicht nur, dass wir gemeinsam massgebende Workshops besuchten und später Competitions zusammen bestritten; sie war es auch, die mich die ersten Teacher-Sporen in ihrer Tanzschule Linedance Point Ittigen Bern abverdienen liess.

Wo setzt Du das Schwergewicht beim Unterricht?

Ganz klar in erster Linie bei der Technik, die bildet das A und O für alles Weitere, da bin ich ziemlich pingelig und akkurat! Homogenität und Synchronizität sind von hoher Wichtigkeit im Showteam; bei allem darf eine gute Prise Humor und Spass nie fehlen.

Welche Lernmethode(n) funktionieren Deiner Erfahrung nach am besten?

Nicht stur nach einer Methode gehen, sondern klassengerecht und angepasst; die einen Schüler brauchen mehr Zeit und Geduld, andere wiederum das Gegenteil. Der Teacher sollte sich individuell angleichen können.

Auf welche Quellen greifst Du zurück bei der Auswahl der Choreografien?

Ein bisschen von allem – nur eigene Choreos habe ich keine (Ausnahme Showteam). Ich spreche mich gerne mit befreundeten Tanzschulen in der Umgebung ab, damit möglichst Gewähr zum Mittanzen bei den Dance Nights gegeben ist.

Welche Alterspannen dominieren bei Deinen Eleven und wie verteilen sie sich prozentual?

Je jünger die Kundschaft, desto kleiner der Prozentsatz. Im Durchschnitt circa 20 Prozent unter 40 Jahren, circa 55 Prozent in der goldenen Mitte und circa 25 Prozent in den AHV- und Seniorenklassen.

Nimmst Du oder nehmen Deine Schüler*innen an Wettkämpfen teil?

Von 2004 bis 2012 tanzte ich nationale und internationale Einzel-Competitions in den Levels Newcomer bis Intermediate. Im Anschluss daran konnte ich leider nur wenige Schülerinnen zum Mitmachen motivieren. 2009 war das Gründungsjahr des Linedance-Showteams „crazy-fridays“ in meiner Tanzschule; seit 2014 führe und betreue ich diese Tänzer/Tänzerinnen als Trainerin und Choreografin mit viel Freude und noch mehr Erfolg bei nationalen und internationalen Competitions (Sieger STAR AWARDS Teamvideo 2017 und WorldCDF Europameister SHOWTIME 2019).

Wie hältst Du Dich für Deine Instruktorentätigkeit fit?

Eigenes Tanztraining mit meiner Freundin (ebenfalls Tanzschulbesitzerin), Vorbereitung und Kursleitung halten mich fit; bei genügender Freizeit und im Urlaub fröne ich mit Begeisterung dem Golfsport.

Was hältst Du für die optimale Klassengrösse?

Ist abhängig von der Grösse des Kurslokals, grundsätzlich ist eine Gruppe über 20 Personen schwer überschaubar.

Wie hoch ist Dein wöchentlicher Linedance-Zeitaufwand?

Eigentlich tägliches Schaffen – von Vorbereitung über Teacher-Tätigkeit bis Administration alles inbegriffen.

Wer sind Deine Top-3-Lieblingschoreografen beziehungsweise -choreografinnen?

Die ursprünglichen Masters-In-Line.Instruktoren: Rachael McEnaney-White und Rob Fowler sowie Paul McAdam, der leider nur noch selten Choreografien schreibt.

Kontakt: Edith Simen | www.linedancers-aaretal.ch